Prostata-MRT

mpMRT der Prostata - Magnetresonanztomographie

 

Ziel der Untersuchung

Bei der multiparametrischen MRT (mpMRT) der Prostata handelt es sich um ein neuartiges und evidenzbasiertes Verfahren. Mit dieser sensitiven Bildgebung ist es nachweislich möglich, den Tumor auch im frühen Stadium zu detektieren, seine Ausdehnung und seine Aggressivität zu bestimmen und somit eine individuelle Therapie zu ermöglichen. In Deutschland ist das Prostatakarzinom mit etwa 70 000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Daher ist die Prostatakarzinomvorsorge sehr wichtig.

 

Wann ist die Untersuchung sinnvoll

  • Zur zielgerichteten Gewebeentnahme der Prostata durch Fusionsbiopsie (MRT und Ultraschall)
  • Bei erhöhten PSA-Werten vor der systematischen Prostatabiopsie zur Bestimmung der exakten Lokalisation karzinomsuspekter Befunde
  • Bei anhaltend erhöhten PSA-Werten trotz negativer (ev. bereits mehrfacher) Biopsie, da mit der mpMRT auch versteckte, bzw. schwer zugängliche Tumoren nachgewiesen werden
  • Bei Risikopatienten mit erhöhter familiärer Belastung bzw. als Vorsorge
  • Bei aktiver Überwachung grenzwertig auffälliger Herde (active surveillance)

 

Vorbereitung

Falls bei Ihnen bereits eine Prostata-Biopsie durchgeführt wurde, ist eine mpMRT frühesten nach 2-3 Monaten  sinnvoll. Vor der Untersuchung sollten die Harnblase und Rektum entleert werden. Zur Minimierung der Darmbewegung und der daraus resultierenden Steigerung der Bildqualität wird Ihnen ein kurzwirksames, sehr gut verträgliches Medikament (Buscopan) verabreicht. Bringen Sie bitte zum Untersuchungstermin mögliche Vorbefunde, sowie PSA-Werte mit.

 

Ablauf der schmerzfreien mpMRT

In unserer Praxis verzichten wir bewusst auf die oft unangenehm empfundene Endorektalspule. Sie liegen bequem auf dem Rücken. Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten. Während der Untersuchung wird ein gängiges, sehr gut verträgliches MRT-Kontrastmittel verabreicht.

 

Prostata-MRT als Kassenleistung

Nach der derzeitigen Rechtslage werden die Kosten durch die gesetzliche Krankenversicherung in der Regel nicht übernommen. Gesetzlich versicherten Patienten bieten wir die Untersuchung als Selbstzahler-Leistung gegen Privatrechnung an. Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten in aller Regel. Wir empfehlen Ihnen trotzdem, dies im Vorfeld mit Ihrer Kasse zu klären.

  1. Genauigkeit der Methodik der mpMRT, die mit über 90% aggressive Tumoren erkennt. Damit ist die mpMRT im Vergleich zu den Methoden in der Regelversorgung (Tastuntersuchung, PSA, Ultraschall etc.) deutlich überlegen.
  2. Höchste Qualität durch Spezialisierung: Um Ihnen die bestmögliche Diagnostik anbieten zu können, haben wir in der Conradia Hamburg mit PD Dr. Matthias Röthke einen ausgewiesenen Spezialisten für die mpMRT der Prostata, der Ihnen gemeinsam mit seinen Kollegen stets auf dem neuesten Stand der Technik und mit der höchsten wissenschaftlichen Expertise eine sichere Diagnostik zu Ihrer Prostata anbieten kann. PD Dr. Röhtke beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der mpMRT der Prostata und arbeitet seit 2015 in leitender Funktion in der AG Uroradiologie der Deutschen Röntgengesellschaft mit. Er verfügt über die höchste Qualifizierungsstufe für die technische Durchführung und Auswertung der mpMRT der Prostata (Spezialzertifizierung Q1 + Q2), welche durch die Deutsche Röntgengesellschaft verliehen wird. Darüber hinaus ist er Mitglied des Lenkungsgremiums des Conradia und Radiologienetz weiten Qualitätsnetzwerkes, welches Fortbildungen anbietet und sich um die Umsetzung bundesweiter Qualitätsstandards der mpMRT der Prostata in der radiologischen Niederlassung kümmert. Unter anderem hat er Radiologen von 2015 bis 2019 in einem Qualitätsprogramm RaDiagnostiX intensiv in der Prostatadiagnostik mittels mpMRT aus- und fortgebildet.
  3. Patientenorientierung: Das Planen und Entscheiden aller notwendigen Maßnahmen werden mit dem Patienten abgestimmt – seine Bedürfnisse stehen dabei im Vordergrund.
  4. Standardisierter Befund nach PI-RADS: Ein strukturiertes Befundungsschema, das den aggressivsten Tumorherd grafisch in der Prostata abbildet. Auf einer Skala von 1-5 wird die Wahrscheinlichkeit für einen Prostatakrebs dargestellt.
  5. Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit (Ihrem) Urologen: Mit dem oben genannten Vorgehen erhält Ihr Urologe wichtige Zusatzinformationen vor der Gewebeentnahme, was Sie oftmals vor wiederholten Gewebeentnahmen schützen kann.

Zur Früherkennung und Diagnose des Prostatakarzinoms ist es erforderlich, die Vorsteherdrüse so genau wie möglich zu untersuchen. Hier ist die Empfehlung, bildgebende Verfahren zu nutzen. Deshalb wird bei uns für die Sicherheit des Patienten die moderne und den Organismus nicht belastende multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata eingesetzt. Diese Verfahren arbeiten ohne Bestrahlung, sondern mit Magnetfeldern. Die Untersuchung wird ohne Endorektalspule durchgeführt und ist für Sie schmerzfrei. Darüber hinaus erlaubt die Untersuchung auch eine Beurteilung des kleinen Beckens.

Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten. Sie liegen dabei bequem auf dem Rücken. Zur Reduzierung von Darmbewegung erhält der Patient vor der Untersuchung ggf. ein Medikament, die Harnblase sollte zuvor entleert werden. Über eine Verweilkanüle am Arm wird ein gut verträgliches nicht-jodhaltiges Kontrastmittel zugeführt. Es dient der Darstellung der Prostata-Durchblutung und der Beurteilung von Lymphknoten und Nachbarstrukturen.

Die mpMRT besteht aus mehrere sich ergänzende Untersuchungsparameter in einer Sitzung kombiniert, die die Tumorbiologie berücksichtigen. Sie bietet eine deutlich höhere diagnostische Sicherheit bei der Karzinom-Erkennung der Prostata.

Folgende Parameter stehen für die Bildgebung zur Verfügung:

  • Hochauflösende T2-Bildgebung
    Durch die hochaufgelöste Bildgebung wird die Anatomie der Prostata und der Umgebungsstrukturen in mehreren Ebenen genau dargestellt.
  • Diffusionsgewichtete Bildgebung
    Die Diffusionsbildgebung zeigt, stark vereinfacht ausgedrückt, die Bewegung der Wassermoleküle im Gewebe. In Tumorgewebe ist unter anderem durch die erhöhte Zelldichte die Beweglichkeit der Wassermoleküle eingeschränkt und die Bildgebung zeigt hier die Unterschiede zum normalen Gewebe an
  • Perfusionsbildgebung
    Die Aufnahme des Kontrastmittels im Gewebe hängt unter anderem von der Beschaffenheit der kleinsten Gefäße ab. Im Tumorgewebe entstehen unkontrolliert neue Gefäße und der Tumor ist auf Grund seines erhöhten Nährstoffbedarfs stark durchblutet. Die Verteilung des Kontrastmittels im Gewebe lässt Rückschlüsse auf mögliches Tumorgewebe zu. Mit einer speziellen Software wird die Kontrastmittel-Dynamik analysiert und es werden zahlreiche verschiedene Parameter berechnet.
  • Ein gezielter Beitrag zur Lokalisation des Tumors und Planung der Gewebeentnahme Abbau falsch negativer und wiederholter Biopsien
  • Abbau des Upgradings nach Operation durch gezielte Planung der Gewebeentnahme
  • Zweitmeinung vor Operation
  • Unterstützung in Therapieplanung
  • Gezielte Therapieplanung vor Strahlentherapie
  • Therapiekontrolle und Nachsorge
  • Verlaufsbeobachtung von nicht operativen Tumoren (wenig aggressiven Tumoren). Der einzigartige Vorteil der Qualitätssicherung von RaDiagnostiX - Prostata - und deren Befundstandards bieten die Voraussetzung, um Vergleichsuntersuchung im Laufe der Zeit gewährleisten zu können
  • Rezidiv-Diagnostik

Nicht alle Leistungen werden an allen Standorten der Conradia angeboten.
Sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die medizinischen Leistungen, die in Ihrem Falle indiziert sind und über die Fragen einer etwaigen Kostenübernahme durch Ihre Krankenversicherung.